Beim E-Bike ist der Akku für viele ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Modells. Ein starker Akku bedeutet aber nicht gleich die größte Reichweite.
E-Bikes sind im Vergleich zu Autos sind vor allem im Hinblick auf Umwelt und Klima die bessere Verkehrslösung. Aber in einem Bereich haben viele Bike-Hersteller eine schlechte Angewohnheit der Autobauer übernommen: bei der Nennung der Verbrauchswerte.
Protzen viele Autokonzerne bei ihren Produkten mit sagenhaften Niedrigwerten, tun das die E-Bike-Produzenten in ähnlicher Regelmäßigkeit bei der Nennung der Reichweiten, die mit einer Akkuladung angeblich zurückgelegt werden können. Doch höchstens auf gefällefreier Strecke und niedrigster Fahrunterstützung lassen sich solche Traumwerte annäherungsweise erreichen. Zwischen Theorie und Praxis öffnet sich bei Akkus vielfach ein tiefer Abgrund. Hier lesen Sie, was wirklich dahintersteckt.
Auf den ersten Blick ist alles klar. Je mehr Leistung der Akku bringt, desto weiter kommt man damit. Aber das ist lediglich eine theoretische Überlegung, die von einer Reihe von Faktoren abhängig ist.
Die gewählte Fahrunterstützungsstufe bestimmt die Reichweite fast genauso intensiv wie die Leistungsdaten des Akkus. Da E-Bike-Fahrer in der Regel eine bevorzugte Unterstützungsstufe haben, wirkt sich das dauerhaft auf die Reichweite aus. Das führt dazu, dass sich zwei baugleiche E-Bikes bei ihrer Reichweite gut und gerne um 50 Prozent unterscheiden können - wenn nicht mehr.
Die gefahrenen Höhenmeter können sich ebenfalls drastisch auf die Reichweite auswirken. Das kann von Fall zu Fall schwanken, oder auch vom Wohnort abhängen. Biker, die wochentags in der Stadt über flache Straßen zum Arbeitsplatz und wieder zurück pendeln, kommen möglicherweise die gesamte Arbeitswoche mit einer Akkuladung aus. Wenn es dann am Wochenende ins Gebirge geht, um da eine zünftige Trekkingtour zu absolvieren, kann der Akku bereits nach einem Tag leer sein.
Die Gegebenheiten des Wohnorts wirken sich dauerhaft auf die Reichweite aus. Wer tagaus, tagein über ebenes Land fährt, kommt mit einer Akkuladung mit Sicherheit erheblich weiter als jemand, bei dem sich selbst auf kurzen Fahrten viele Höhenmeter zurückgelegt werden müssen.
Von großer Bedeutung ist auch die Jahreszeit, wenn es um die Reichweite des Bike-Akkus geht. In der kalten Jahreszeit - oder gar bei Frost - entlädt sich der Akku sehr viel schneller. Selbst das fürsorgliche mit nach Hause nehmen nach jeder Fahrt hilft da nur teilweise. Denn auch die regelmäßigen Temperaturwechsel machen dem Akku zu schaffen.
Von maßgeblicher Bedeutung für die Reichweite des Akkus sind die Fahreigenschaften des Bikes. Mit anderen Worten: Es kommt darauf an, wie viel Fahrrad der Akku mitschleppen muss. Das lässt sich am einfachsten durch einen kleinen Fahrtest feststellen:
Fahren Sie das E-Bike mit abgeschalteter Unterstützung. Wenn es sich wie ein normales, nur etwas schwereres Fahrrad anfühlt, ist alles in Ordnung. Gleicht das Fahrerlebnis auf ebener Strecke eher einer sportlichen Höchstleistung, sind die Fahreigenschaften diskussionswürdig. Der Akku muss also erst einmal die Laufschwächen des Rads ausgleichen, bevor er Sie bei Ihrem Antritt unterstützen kann. Grundsätzlich gilt: Je schlechter die Fahreigenschaften, desto kürzer die Akkureichweite. Auch das Gewicht des Fahrers spielt übrigens mit ein.
Akku-Modell | Dauer bis zu vollständigen Aufladung (Compact Charger) | Dauer bis zu vollständigen Aufladung (Fast Charger) | Kapazität | Reichweite* |
PowerPack 300 | 5 Stunden | 2,5 Stunden | 8,2 Ah | 59 km |
PowerPack 500 | 7,5 Stunden | 3 Stunden | 13,4 Ah | 98 km |
PowerTube 625 | 8,8 Stunden | 3,7 Stunden | 17,4 Ah | 129 km |
Der erste - und oft richtige - Gedanke zur Erhöhung der Reichweite ist es, einen möglichst starken Akku mit hohen Leistungsdaten zum Einsatz zu bringen. Da bei vielen E-Bikes nur ein oder zwei Akkutypen einsetzbar ist, kann sogar die Wahl des bevorzugten E-Bikes von der Leistung des mitgelieferten Akkus abhängen. Aber da gibt es einen Aspekt, an den viele nicht denken:
Je leistungsfähiger ein Akku ist, desto mehr Energiezellen sind in ihm verbaut. Und je mehr Energiezellen verbaut sind - desto schwerer ist der Akku. Das heißt: Zu den Dingen, die der Akku mit sich herumschleppen muss, gehören nicht nur Sie und das Fahrrad, sondern auch er selbst. Die unangenehme Tatsache, dass leistungsfähige Akkus schwerer sind als normale, wirkt sich negativ auf die Reichweite aus. Ein kleiner Teil der so gewonnen Reichweite geht also durch das Mehrgewicht des Akkus wieder verloren.
Es kann trotzdem die richtige Entscheidung sein, auf leistungsfähigere Akkus zu setzen. Dennoch sollten Sie abwägen: Abgesehen von den Kosten, die sich um mehrere Hundert Euro unterscheiden können, sollten Sie darüber nachdenken, wie wichtig der Reichweitengewinn wirklich für Sie ist.
Im Grunde ist eine hohe Reichweite nur bei Langstrecken von Bedeutung. Nutzen Sie das E-Bike hauptsächlich für Stadtfahrten und kleinere Ausflüge, fahren Sie möglicherweise mit einem normalen Akku und geringerer Reichweite besser. Alles, was Sie für die eingesparten Kosten in Kauf nehmen müssen, ist häufigeres Laden. Wie lange das dauert, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Beispiele anhand der Akkus von Bosch:
Einen Nachteil hat häufigeres Laden: Die maximale Lebensdauer des Akkus ist früher erreicht, und der Austauschakku wird früher fällig. Allerdings lohnt auch hier eine Relativierung: Über mehrere Jahre hinweg halten sich die Anschaffungskosten für mehr billige oder weniger teure Akkus in etwa die Waage.
Wie weit Sie mit einer Akkuladung kommen, spielt im Grunde nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass die Akkuleistung zu Ihrem Nutzungsprofil passt. Fahren Sie hauptsächlich Langstrecken, sollte es ein leistungsstarker Akku sein. Bei kurzen und mittleren Strecken genügt in der Regel ein Akku mit durchschnittlichen Leistungsdaten.
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