CNG und LPG sind alternative Kraftstoffe für PKW. Dennoch unterscheiden sie sich grundsätzlich. Daneben gibt es aber auch noch LNG, auch ein Kraftstoff, der aber eher bei Schwerlasttransportern zum Einsatz kommt. Was sind die wesentlichen Unterschiede?
Bei der Energiewende soll Erdgas eine wichtige Brückenfunktion übernehmen, da auf absehbare Zeit noch nicht auf fossile Energieträger verzichtet werden kann. Das öffentliche Interesse an Erdgas und Flüssiggas wächst, doch die im Zusammenhang mit den Gasen verwendeten Abkürzungen CNG, LNG, LPG stiften oft Verwirrung. Was es mit den Abkürzungen CNG, LNG und LPG auf sich hat, erfahren Sie hier.
Erdgas verbrennt im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern wie Heizöl und Braunkohle vergleichsweise sauber. Die Verwendung von Erdgas kommt daher auch dem Klimaschutz zugute, bis eine vollständige Energieversorgung mit regenerativen Energien möglich ist. Auch Flüssiggas punktet mit weitgehend rückstandsfreier Verbrennung. Ein Blick auf die Bedeutung der Abkürzungen CNG, LNG, LPG ist hilfreich:
CNG ist Erdgas unter Druck - wortwörtlich. Aufgrund der hohen Kompression von 200 bar ist der für eine sichere Betankung und Bunkerung benötigte Aufwand erheblich. Dafür verbrennt CNG sauberer als LPG und punktet mit höherer Energiedichte. Zudem lässt sich CNG mit Biogas und synthetisch erzeugtem Gas mischen, sodass es einen regenerativen Anteil enthält. Bei einem hundertprozentigen Anteil von Biogas ist CNG ein vollwertiger regenerativer Energieträger.
Die Ausgangsstoffe von LPG sind Butan und Propan. Das Flüssiggas ist ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung und geht schon bei einem Innendruck von 6 bis 8 bar in flüssigen Zustand über. Diese Eigenschaft erleichtert die Anfertigung von Tanks für die verschiedensten Anwendungen. LPG wird für Einwegfeuerzeuge, Campingkocher und zur Beheizung ganzer Häuser eingesetzt.
Aufgrund der relativ sauberen Verbrennung werden die Treibstoffe LPG, CNG und LNG steuerlich begünstigt. Der Gesetzgeber hat die Subventionierung von LPG letztmalig bis zum Jahr 2022 verlängert. Die Steuerermäßigung wird schrittweise abgebaut und jährlich reduziert. Ab 2023 soll die Subventionierung von LPG ganz entfallen. Bei CNG kann der Autofahrer noch bis zum Jahr 2026 von einer ermäßigten Besteuerung profitieren. Durch den stufenweisen Ausstieg aus der Förderung werden LPG und CNG als Brückentechnologie betrachtet, bis sich Fahrzeuge mit Elektroantrieb und anderen emissionsfreien Antrieben durchsetzen.
Die meisten konventionellen Fahrzeuge mit Benzinmotor lassen sich auf den Antrieb mit Autogas, also LPG, umrüsten. Hierzu werden Anpassungen am Motor vorgenommen und Flüssiggastanks in das Fahrzeug gesetzt. Die Umbaukosten liegen bei einem durchschnittlichen Mittelklasse-Pkw grob zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Mit LPG angetriebene Neuwagen werden noch nicht in allzu großer Auswahl produziert, doch die großen Fahrzeughersteller haben eine Reihe von Erdgasfahrzeugen im Angebot. Die nachträgliche Umrüstung eines Fahrzeugs auf Erdgasantrieb ist kaum rentabel. Dem Interessenten bleibt hier nur der Kauf eines Neuwagens oder Gebrauchtwagens mit Erdgasantrieb.
Mit CNG und LPG angetriebene Fahrzeuge besitzen oftmals einen weiteren Tank für Benzin. Dies hat sowohl technische als auch praktische Gründe. Zum Starten benötigen auch gasbetriebene Fahrzeuge teilweise Benzin, bevor eine Umstellung auf CNG oder LPG erfolgt. Daneben gibt es monovalente und bivalente Autos. Fahrzeuge mit bivalentem Antrieb haben den Vorzug, angesichts der lückenhaften Versorgung mit Zapfsäulen, eine Reichweitenverlängerung zu bieten. Davon profitieren vor allem Erdgasfahrzeuge, die einen geringeren Aktionsradius bieten als mit Autogas angetriebene Fahrzeuge. Die reduzierte Reichweite bei CNG-Fahrzeugen hängt unter anderem mit dem beschränkten Raumangebot für die voluminösen Erdgastanks zusammen. Fahrzeuge mit CNG-Antrieb werden überwiegend von Flotten-Betreibern und Taxiunternehmen eingesetzt.
Ein flächendeckendes Angebot von Tankstellen mit CNG, LPG und LNG im Angebot wird es wohl auch in Zukunft nicht geben. Die Installation von CNG-Zapfsäulen setzt regional ein Erdgasnetz voraus. Weiterhin steht auch die Befristung der Subventionierung einer weiteren Ausdehnung des LPG- und CNG-Netzes entgegen. Und bei LNG ist der hohe technische Aufwand ein Hindernis.
Bei LNG handelt es sich um verflüssigtes Erdgas. Um Erdgas in den flüssigen Zustand zu überführen, muss es schrittweise auf -162 Grad Celsius abgekühlt werden. Als Flüssigkeit nimmt Erdgas nur noch ein Sechshundertstel des ursprünglichen Raums ein, daher eignet sich der Treibstoff besonders für den Schwertransport auf langen Strecken. Mit dem Import von LNG lässt sich eine größere Unabhängigkeit in der Energieversorgung herstellen, da die Erdgaseinfuhr per Pipeline nur aus einer begrenzten Zahl von Staaten möglich ist. Deutschland plant daher den Bau von zwei LNG-Terminals.
Auf speziellen LNG-Tankern lässt sich Flüssigerdgas über das Meer auch zu Inselstaaten wie Japan transportieren. Während des Transports bietet sich LNG als umweltverträglicher Treibstoff zum Antrieb des LNG-Tankers an. Während der Überfahrt verdampft ein kleiner Teil der Ladung, der sich wieder verflüssigen oder als Treibstoff für den Schiffsantrieb verwenden lässt. Auch in der sonstigen Schifffahrt ist LNG ein Treibstoff mit Zukunft, denn der durch die Verwendung von Schweröl verursachte hohe Schadstoffausstoß ist ins Visier der Umweltschützer geraten. In den kommenden Jahren treten weitere gesetzliche Maßnahmen in Kraft, mit denen unter anderem Stickstoff-, Schwefeloxid und CO2-Emissionen in der Schifffahrt gesenkt werden sollen. Flüssigerdgas stellt auch für schwere Lastkraftwagen eine umweltfreundliche Antriebsalternative dar. Große Truck-Hersteller haben seit einiger Zeit bereits Lkw mit LNG-Antrieb im Angebot.
LNG, CNG und LPG bedienen unterschiedliche Märkte, daher lässt sich beim Vergleich von CNG, LPG und LNG kaum von einem Wettbewerb sprechen. Als vergleichsweise umweltverträgliche fossile Energieträger sind CNG, LPG und LNG bis auf weiteres jedenfalls unverzichtbar.
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