Warmes Wasser, das zu jeder Tages- und Nachtzeit in scheinbar unbegrenzter Menge zur Verfügung steht, gilt heute als Selbstverständlichkeit. Dahinter steckt jedoch ein ziemlich großer technischer Aufwand, der natürlich Kosten mit sich bringt.
Warmwasser wird in Haushalten nicht nur zum beispielsweise zum Duschen und Baden, sondern auch zum Heizen verwendet. Dabei kommen unterschiedliche Systeme und Energieträger zum Einsatz. Welche sind das?
Warmwasser: zentral oder dezentral erzeugt?
Zentral oder dezentral: Damit ist der Ort gemeint, an dem das Wasser aufbereitet wird. Eine zentrale Warmwasseraufbereitung bedeutet, das Wasser wird an einem bestimmten Ort erhitzt und dann zu den einzelnen Verbrauchsstellen transportiert. Typische zentrale Warmwasseraufbereitungsanlagen sind:
Dezentrale Anlagen sind Einrichtungen, die das Wasser dort erhitzen, wo es gebraucht wird. Typische Einrichtungen sind:
Damit ist gemeint, welche Art von Energie und Technik verwendet wird, um das Wasser zu erhitzen. Besonders häufig wird dazu ein Heizkessel benutzt. Das ist eine Anlage, die durch das Verbrennen von Feststoffen (Kohle, Holz, Pellets), Öl oder Gas Wärme erzeugt. Wie es der Name bereits sagt, werden Heizkessel nicht nur für die Warmwasseraufbereitung, sondern auch zum Heizen benutzt. Sie sind Bestandteil einer zentralen Warmwasseraufbereitungsanlage.
Gaskessel sind zwar relativ preisgünstig, dafür ist man mit ihnen aber vollkommen von seinem Gasversorger abhängig, weil es privat keine Möglichkeit zur Speicherung von Gas gibt. Den Brennstoff für Ölkessel kann man dagegen vorrätig halten. Dafür handelt es sich wie beim Gas um einen fossilen Brennstoff, der nur begrenzt verfügbar ist. Außerdem sind Ölkessel vergleichsweise teuer und können teilweise große Mengen an Schadstoffen ausstoßen.
Heizkessel, die mit Holz oder Pellets betrieben werden, sind zwar umweltfreundlicher, dafür benötigen sie einen höheren Wartungsaufwand. Die Brennstoffe benötigen viel Platz zur Lagerung. Der Betrieb von Heizkesseln für feste Brennstoffe können vergleichsweise schwerer automatisiert werden. Eine Ausnahme ist der Pelletofen, bei dem der Brennstoff über eine Förderschnecke oder über ein Vakuumsaugsystem zum Kessel transportiert wird. Übrigens spielen heute Heizkessel für Kohle kaum noch eine Rolle.
Das mit ihnen Wasser auf sehr umweltfreundliche Art und Weise und ohne großen Kostenaufwand erwärmt werden kann, steht außer Frage. Trotzdem haben sie auch einige Nachteile. Sie erfordern zum Beispiel einen hohen Investitionsaufwand, mehr als bei anderen Arten der Warmwasseraufbereitung. Im Endeffekt sind aber dann die Kosten bei der Aufbereitung des Wassers niedriger. Zudem eignen sich Solarthermieanlagen nicht als alleiniges System zur Warmwasserversorgung, können aber eine zentrale Anlage wie einen Gaskessel sehr gut ergänzen und zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen. Selbstverständlich ist auch eine Kombination von Wärmepumpe und Solarthermieanlage möglich.
Scheinbar ist Strom ideal zum Aufheizen von Wasser geeignet. Er ist sauber, wartungsfrei und praktisch überall verfügbar. Strom kann sowohl für zentrale als auch für dezentrale Aufbereitungsanlagen benutzt werden. Sein großer Nachteil sind die hohen Kosten. In Fakt ist Strom wahrscheinlich die teuerste Methode, um Wasser aufzuheizen. Deswegen wird Strom meistens nur in kleinen, dezentralen Anlagen (Boilern) zur Bereitstellung von Warmwasser verwendet.
Noch ein kleiner Tipp in Sachen Hygiene. Senken Sie bei Anlagen, die Warmwasser speichern (Boiler) die Temperatur aus Kostengründen nicht zu sehr. Unterhalb von +55°C können sich Legionellen bilden und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Diese Frage kann eindeutig nicht beantwortet werden. Es kommt immer auf die individuellen Umstände an. Erdgas ist zum Beispiel nicht überall verfügbar und der Bau einer Heizungsanlage mit Pellets oder Holz erfordert eine große Investition und einen gesonderten Lagerraum. In jedem Fall sollte man sich über Zuschüsse informieren. Die gibt es beispielsweise für den Austausch einer alten Gasheizung und für Öko-Heizanlagen vom BMWI. Zinsgünstige Kredite bietet hier die KfW-Bank an.
Wenn Sie die Erneuerung Ihrer Heizungsanlage und Warmwasseraufbereitung planen, sollten Sie sich deswegen am besten von einem unabhängigen Fachmann beraten lassen. Der kann Ihnen, ausgehend von Ihrer individuellen Situation, empfehlen welches System am besten für Sie geeignet ist.
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