Es gibt vier große Netzbetreiber in Deutschland, die den Strom über längere Strecken transportieren, die sogenannten Übertragungsnetzbetreiber. Für Verbraucher ist jedoch eher von Bedeutung, welcher Verteilnetzbetreiber für sie zuständig ist.
Wenn man vom Netzbetreiber eines Stromnetzes spricht, muss man zunächst einmal zwischen Übertragungsnetzbetreiber und Verteilnetzbetreiber unterscheiden. Erstere betreiben die Höchstspannungsnetze, die den Strom über große Entfernungen transportieren. Für den Endkunden von Bedeutung sind eher die Netzbetreiber, die den Strom bis zur Haustür liefern, die Verteilnetzbetreiber.
In Deutschland gibt es vier Netzbetreiber, die für den Stromtransport auf langen Strecken zuständig sind: Amprion, die Tennet TSO GmbH, die 50Hertz Transmission GmbH, Amprion GmbH sowie TransnetBW GmbH. Lange Zeit waren diese Übergangsnetzbetreiber die großen Stromkonzerne Vattenfall, E.on, EnBW und RWE. Die EU-Kommission drängt jedoch immer mehr dazu, die Stromerzeugung von der Stromübertragung zu trennen, um so mehr Wettbewerb zu schaffen. Deshalb verkaufte Anfang 2010 E.on als erster der großen Netzbetreiber sein Stromnetz, kurz darauf folgte Vattenfall. E.on lagerte das Stromgeschäft in die neue Gesellschaft transpower aus, die dann an den niederländischen Konzern Tennet verkauft wurde. Das ehemalige Vattenfall-Netz wird jetzt von dem belgischen Netzbetreiber Elia unterhalten. RWE verkaufte 2011 seine Netztochter Amprion.
Da Strom nicht speicherbar ist, müssen die auftretenden Differenzen zwischen der Einspeisung von Elektrizität und der tatsächlichen Stromentnahme durch die Kunden sehr kurzfristig ausgeglichen werden (sog. Ausgleichs- bzw. Regelenergie). Dies regelt als Übertragungsnetzbetreiber jedes der vier deutschen Verbundunternehmen in seiner Regelzone durch kurzfristige Erhöhung und Senkung von Kraftwerksleistung.
Die drei Regelenergiearten Primärregelenergie, Sekundärregelenergie und Minutenreserve unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Aktivierungs- und Änderungsgeschwindigkeit. Primär- und Sekundärregelenergie werden vom Übertragungsnetzbetreiber automatisch aus regelfähigen Kraftwerken abgerufen. Hierbei muss Primärregelenergie innerhalb von 30 Sekunden und Sekundärregelenergie innerhalb von fünf Minuten im jeweils erforderlichen Umfang vollständig bereitgestellt werden, wenn gerade mehr Strom im Netz verbraucht als eingespeist wird.
Umgekehrt fährt ein Regelenergieanbieter bei Stromüberschuss seine eigenen Erzeugungskapazitäten zurück, um das Netzgleichgewicht herzustellen. Die Minutenreserve wird vom Übertragungsnetzbetreiber nicht automatisch, sondern telephonisch oder per E-Mail abgerufen.
Die Netzbetreiber, die für die Belieferung der Endkunden zuständig sind, sind die Verteilnetzbetreiber. Sie sind zuständig für den Transport des Stroms vom Fernnetz zu den einzelnen Haushalten. Die Stromnetze, die diese Netzbetreiber unterhalten, sind im Nieder- und Mittelspannungsbereich angesiedelt. In der Regel ist der Netzbetreiber einer Region der dort ansässige Grundversorger, meist die Stadtwerke. Es gibt mittlerweile über 900 Verteilnetzbetreiber in Deutschland.
Bekommt man seinen Strom von einem alternativen Anbieter, nutzt dieser dennoch die Infrastruktur des Netzbetreibers und zahlt diesem dafür eine Nutzungsgebühr. Der Netzbetreiber bleibt trotzdem dafür verantwortlich, dass das Netz reibungslos funktioniert und ist damit auch der erste Ansprechpartner, wenn es zu Störungen kommen sollte. Für Verbraucher ist es außerdem wichtig, zu wissen, dass sie, wenn sie sich nicht für einen anderen Anbieter entscheiden, automatisch vom Grundversorger beliefert werden.
Wollen Sie wissen, welcher Netzbetreiber für ihren Strom oder beispielsweise für den Strom am neuen geplanten Wohnort zuständig ist, können Sie dies auf der Homepage der Bundesnetzagentur erfahren. Dort gibt es eine Übersicht über alle Gas- und Stromnetzbetreiber , die in Deutschland Netze unterhalten. Die Netzbetreiber sind nach Postleitzahlen geordnet, sodass man schnell herausfindet, wer am gesuchten Ort die Stromleitung zur Verfügung stellt. Sind Sie in der Grundversorgung, kann aber auch ein Blick auf die Stromrechnung schon Klarheit bringen.
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