Um die Elektromobilität voranzubringen, sind Ladestationen für Elektroautos unabdingbar. Daher soll eine Infrastruktur entstehen, die es möglich macht, die Autos regelmäßig und schnell aufzuladen. Wie ist der Stand und welche Typen von Ladestationen gibt es eigentlich?
Heutzutage hat sich die Elektromobilität zu einem der bedeutendsten Aspekte der zukunftsorientierten und energiewirtschaftlichen Planung des Verkehrs- und Transportwesens entwickelt. Mit etwa einer Milliarde Euro an Fördergeldern will Deutschland sich mit innovativen, leistungsfähigen, haltbaren und umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen und einer bundesweit flächendeckenden Ladeinfrastruktur zum Leitmarkt in Sachen Elektromobilität entwickeln.
Die Bundesregierung hat beschlossen mit Stimuli wie Steuererleichterungen und 3.000 Euro an Umweltbonus für jeden Kauf eines Elektroautos zu unterstützen. Sind diese Maßnahmen jedoch ausreichend, um potentielle Elektrofahrzeugnutzer von der Alltagstauglichkeit der Elektromobilität zu überzeugen?
Elektroautos sind auf Ladestationen angewiesen, die hauptsächlich in urbanisierten Regionen und nur spärlich in ländlichen Gegenden anzutreffen sind. Zwar wird von der Entwicklung eines stetig wachsenden Stromtanknetzes gesprochen, dennoch besteht weiterhin die dringende Notwendigkeit, die Installation von Schnellladestationen im Hauptverkehrsnetz des gesamten bundesdeutschen Verkehrsraumes noch weiter zu intensivieren.
In Städten wie Berlin und Stuttgart existiert bereits ein gut funktionierendes Netz von Elektroladestationen, insbesondere in den Stadtzentren, jedoch bedarfsgemäß soll auch hier der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiterhin verstärkt werden. Die Erstellung einer für die gesamte Ladeinfrastruktur geltende Ladekarte für den Raum Berlin wird den Elektrofahrzeugnutzern zusätzlich bei der Suche von Stromladesäulen in ihrer Umgebung behilflich sein.
In den kommenden Jahren sollen bis zu 15.000 neue Schnellladestationen errichtet werden. Auf diese Weise können Fahrer von Elektroautos vor allem bei langen Reisen von den sich häufiger bietenden Stromtankmöglichkeiten an Schnellladesäulen profitieren, die an den Hauptverkehrsadern und zentral gelegenen Gebäuden sowie an Bahnhöfen und Flughäfen in ausreichender Quantität installiert werden.
Der Ausbau der Schnelllade- und auch der Normalladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für die Förderung von Elektromobilität. An kostenfrei oder kostenpflichtig nutzbaren Stromtankstellen existieren verschiedene Standardbezugsmöglichkeiten für Fahrer von Elektroautos. Das sind die gängigsten Varianten:
Der Typ-2 Stecker (43kW - Stecker, 22kW - Dose) ist in Europa seit 2013 eine standardisierte Ladesteckverbindung für einen Wechselstrom- und Drehstromanschluss. In Europa ist dieser Steckertyp mit am weitesten verbreitet.
Das von der Europäischen Union geförderte Schnellladestystem mit Gleichstrom CCS - Combined Charging System - hat sich zu einem der wichtigsten Schnellladevarianten in Europa etabliert und ist an vielen Ladestationen in Deutschland anzutreffen. Auch deutsche Elektroautohersteller passen ihre Fahrzeuge dem CCS-System bei Gleichstrom an, zumal die CCS-Ladekabel für Gleichstrom an den Stromladesäulen auch von Elektroautofahrern mit Typ-2 Ladesteckverbindungen genutzt werden können.
Das aus Japan stammende ChAdeMO-System ist ein gleichwertiges und im europäischen Raum oft anzutreffendes Schnellladesystem mit Gleichstrom, dass von japanischen und französischen Elektroautoproduzenten genutzt wird und unter Experten als ein besonders sicheres und technisch wohl entwickeltes Schnellladesystem gilt.
Desweiteren ist die Errichtung von Supercharger-Ladesäulen durch den US Elektroautohersteller Tesla Motors, mit Ladekabel für Gleichstrom bis zu 135kW für die Typ-2-Stromladevariante fest geplant.
Ein starkes Wachstumspotential aus wirtschaftlicher und ökologischer Perspektive haben außerdem Solarladestationen, die auf umweltfreundliche und ökonomieeffizient saubere Energie für Elektroautos über eine Solaranlage liefern. Ganz generell wird das Klima natürlich sehr viel weniger belastet, wenn E-Autos mit Ökostrom betankt werden.
Private Ladestationen für Elektroautos sind eine ernstzunehmende Option, deren Vorteile auf der Hand liegen. Unabhängig von Ladeinfrastrukturen bietet diese Option eine sichere und umkomplizierte Möglichkeit des Stromtankens über das in der Wohnung oder im Haus befindliche Stromverteilersystem. Das spart Zeit und ist vor allem wegen der örtlichen und zeitlichen Ungebundenheit praktisch. Für die Steckdose zuhause gibt es vornehmlich zwei unterschiedliche Typen, den CEE-Stecker und die haushaltsübliche Schuko-Steckdose (bis zu 2,3 kW. Erstere gibt es als blaue Version mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7 kW und in einer roten Industrie-Version (klein mit bis zu 11, und groß bis zu 22 kW).
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