Viele Erdgaskunden wissen wahrscheinlich nicht, dass es mit L-Gas und H-Gas zwei Arten von Gas gibt und welche davon sie beziehen. In den kommenden Jahren sind zudem mehrere Millionen Kunden von der Marktumstellung auf H-Gas betroffen.
Im Prinzip unterscheidet man die beiden Sorten L-Gas und H-Gas anhand ihres Methangehaltes. Dabei steht das "L" für "low calorific gas" (niedrigkalorisches Gas), also solches mit einem geringeren Methananteil. L-Gas besteht dabei zu etwa 80 bis 87 Prozent aus reinem Methan, der Rest verteilt sich auf Kohlen- und Stickoxide. Die Förderung dieses Gastyps ist im Vergleich zu H-Gas recht günstig, was aber durch einen schlechteren Brennwert ausgeglichen wird. Das Hauptversorgungsgebiet von L-Gas erstreckt sich über Nordwestdeutschland, denn dort und in den Niederlanden liegen auch die Hauptförderstandorte.
Auf der anderen Seite hat H-Gas (high calorific gas, hochkalorisches Gas) einen höheren Methananteil – bis zu 99 Prozent – was sich auch in einer besseren Energieausbeute niederschlägt. Dafür ist beim H-Gas die Förderung aufwändiger. So kommt der Großteil unseres H-Gases entweder aus der Nordsee oder aus osteuropäischen Ländern. Letztendlich macht es für den Endverbraucher praktisch kaum einen Unterschied, welche Gassorte er bezieht, denn die Unterschiede in Preis und Effizienz heben sich gegenseitig auf.
Seit 2011 werden die getrennten Gasmarktgebiete in Deutschland immer weiter zusammengelegt und sollen schließlich ganz verschmelzen. Ziel dieser Maßnahme ist eine stabilere Versorgung mit Gas und bessere Einstiegschancen für neue Gasanbieter. Da die Fördermengen des L-Gases immer stärker zurückgehen, will man komplett auf H-Gas umstellen. Auf Haushalte, die im Versorgungsgebiet von L-Gas liegen, kommt zwischen 2015 und 2030 die Umstellung auf H-Gas zu. Dabei handelt es sich um über vier Millionen Haushalte in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Die Umstellung läuft in drei Schritten ab: Etwa ein Jahr vor der Umstellung wird man von der zuständigen Stelle (dem Netzbetreiber oder einem Unternehmen, das in dessen Auftrag arbeitet, kontaktiert und muss einen Termin vereinbaren, zu dem eine Bestandsaufnahmen der Gasgeräte durch Techniker erfolgt. Ein Jahr später bekommt man dann einen weiteren Termin, zu dem wieder Techniker ins Haus kommen und die Geräte umrüsten. Für die Umrüstung an sich fallen keine direkten Kosten an, jedoch werden diese über die sogenannte Marktraum-Umstellungsumlage auf alle Gaskunden umgelegt.
Es folgen dann noch Qualitätskontrollen auf Stichprobenbasis, um sicherzustellen, dass die beauftragten Unternehmen korrekt gearbeitet haben. Während des gesamten Vorganges muss man dabei nie selbst die Initiative ergreifen, sondern wird immer kontaktiert und über den nächsten Schritt informiert.
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