Bei der Energiewende geht es vornehmlich darum, das Klima und die Gesundheit zu schützen. Im Kern soll deshalb bei der Energiegewinnung auf fossile Brennstoffe verzichtet und dafür auf erneuerbare Energien zurückgegriffen werden.
Energiewende bedeutet die Umstellung der Energieerzeugung von Kernbrennstoffen und fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien. Kernbrennstoffe sind Uran und Plutonium, die zur Kernspaltung in Reaktoren eingesetzt werden. Zu den fossilen Brennstoffen zählen Erdöl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle und Torf. Diese Brennstoffe sind aus den Abbauprodukten von verstorbenen Tieren und Pflanzen entstanden, den sogenannten Fossilien. Im Rahmen der Energiewende soll die Energie, die aus fossilen Brennstoffen und Kernbrennstoffen hergestellt wird, immer mehr durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Zu den erneuerbaren Energien zählt Strom aus Windkraft, Sonne, Wasserkraft, Erdwärme und nachwachsenden Rohstoffen.
Fossile Brennstoffe sind in ihrer Menge begrenzt und die Reserven werden immer knapper. Außerdem zeigen die globale Erwärmung und zunehmende Umweltkatastrophen, dass die Nutzung fossiler Energieträger sehr schädlich sein kann. Das liegt vor allem an dem umweltschädlichen Treibhausgas CO2, das bei der Verbrennung von Kohle, Gas oder Öl entsteht. Das Treibhausgas sammelt sich in der Atmosphäre und verhindert, dass die Wärme von der Erde bis ins All gelangt. Dadurch steigt die Temperatur auf der Erde immer weiter an, wodurch die polaren Eiskappen und Gletscher abschmelzen und der Meeresspiegel ansteigt. Wüsten breiten sich weiter aus und viele Pflanzenarten und Tiere verlieren ihren Lebensraum.
Extreme Wetterereignisse treten häufiger auf, sodass die Erdbevölkerung mit einer zunehmenden Anzahl an schweren Stürmen, Dürreperioden, Überschwemmungen und Hitzewellen rechnen muss. Um diese weitreichenden Veränderungen einzudämmen oder zu verhindern, haben sich viele Staaten der Welt zu einer Energiewende entschieden.
Die weltweiten Pläne zur alternativen Energieerzeugung werden auf der jährlich stattfindenden Welt-Klimakonferenz besprochen. Jedes Land setzt die gewünschte Umstellung auf erneuerbare Energien anders um. So hat sich die deutsche Politik zum Ziel gesetzt, eine der energiesparsamsten und umweltschonendsten Volkswirtschaften der Welt zu werden.
Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat einen langfristigen Plan zur Energiewende entwickelt, der über mehrere Jahrzehnte reicht. So soll die Stromerzeugung langfristig zu steigenden Anteilen aus erneuerbaren Energien erfolgen. Eigenheimbesitzer erhalten zinsgünstige Darlehen, wenn sie ihre Immobilien energetisch bauen oder sanieren. Energetische Immobilien zeichnen sich durch einen minimalen Energieverbrauch für Lüftung, Heizung und Warmwasseraufbereitung aus. Außerdem plant die Bundesregierung, dass der Autostandort Deutschland zum führenden Anbieter für Elektrofahrzeuge werden soll.
Länderübergreifend sollen in ganz Europa sämtliche Elektrogeräte mit einem hohen Energieverbrauch, die sogenannten Energieräuber, vom Markt genommen werden. Die Europäische Union (EU) will eine einheitliche Kennzeichnung aller Elektro-Produkte einführen, anhand der die Verbraucher sofort erkennen, mit welchem Stromverbrauch sie rechnen müssen. In Deutschland ist diese Kennzeichnung schon durch die Energieeffizienzklassen A+++ bis G erfolgt.
Neben den Vorteilen einer sauberen Umwelt zeigt die Energiewende auch einige Nachteile. Der Ausbau ist beispielsweise mit hohen Kosten verbunden. Strom, der in Abhängigkeit von der Natur erzeugt wird, ist nicht immer in gleicher Menge verfügbar. Daher müssen Energiespeicher gebaut werden, die Kosten verursachen und Platz brauchen. Technologisch muss folglich noch auf eine Weiterentwicklung gewartet werden. Außerdem entstehen Kosten durch Eingriffe der Netzbetreiber, die im Zuge der Energiewende vermehrt nötig waren. An der Küste erzeugter Strom aus Windkraft muss über neue Stromleitungen in ganz Deutschland verteilt werden. Gegen die Stromtrassen, die deshalb quer durch das Land gebaut werden, stoßen auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung.
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